Das Baumblütenfest
Werder an der Havel ist ein niedliches kleines Städtchen westlich von Potsdam. Alljährlich findet hier das Baumblütenfest statt, zu dem sich hunderttausende Menschen durch die Stadt drängen. Selbst war ich zwei-dreimal dort, als es noch nicht komplett überfüllt war und fand es immer ganz süß. 2022 findet das Baumblütenfest aufgrund der Corona-Pandemie leider nicht statt. Da es den Höfen aber selbst überlassen bleibt, ob sie öffnen, oder nicht, vermute ich, dass dieses Jahr trotzdem ein moderater Andrang herrschen wird. Höfe, die öffnen, werden von der Stadt unterstützt, heißt es auf denen Internetpräsenz. Auch die Blütenrundfahrten soll es geben. In einem Jahr, in dem das Baumblütenfest stattfindet, muss man sich darauf einstellen, dass man zu dieser Zeit nur schwer einen Parkplatz findet. Da die meisten Leute, die im Brandenburger Land leben mit dem Auto unterwegs sind, anstatt mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen, ist das auch nicht verwunderlich, denn das Baumblütenfest ist ein Magnet für das gesamte Umland. Hier kann man frischen Obstwein kaufen und vor Ort genießen und natürlich auch dazugehörige Speisen schnabulieren. Regionale Spezialitäten wie frisch gefangener Fisch und der gute Honig von Bienen aus Freilandhaltung, der deutlich besser mundet als welcher aus Boden- oder gar teuflischer Käfighaltung, werden hier feilgeboten und laden dazu ein, das Leben wie Dionysos zu genießen.

Die Havelinsel
Besonders beliebt und immer einen Besuch wert ist die Havelinsel mit der Heilig-Geist-Kirche und der Bockwindmühle. Auf der Insel gibt es Bootsanleger, Häuser, die einen an längst vergessene Zeiten erinnern, den wunderschön glitzernden Zaun in der Straße Am Mühlenberg, der aussieht, als hätte eine gute Fee ihn gesegnet. Süße Fensterläden, charmante Briefkästen und jede Menge mehr detailverliebte Handwerkskünste sind über die Insel verteilt. Charmant sind auch die Straßen, die noch nicht im Einheitsbrei asphaltiert wurden, sondern oft noch aus Pflastersteinen bestehen. Es empfiehlt sich bequemes Schuhwerk zu tragen, wenn man durch die Straßen schlendern möchte.















Die Natur
Wasservögel fühlen sich in Werder genauso wohl, wie die Falken auf dem Kirchturm und die Spatzen, Tauben und Krähen, welche die Essensreste der Menschen verwerten und so ihren Teil bei der Lebensmittelrettung beitragen. Wird eine Taube zu fett, freut sich der Falke und so schließt sich der Kreis. Überquert man die Brücke zur Havelinsel, kann man linksseitig den Bienen bei der Fließbandarbeit zusehen. Geht man etwas die Uferpromenade entlang, kann man auch einmal auf einen der frei zugänglichen Stege wagen und, wenn die Temperaturen es zulassen, die Füße ins Havelwasser halten.



Kunst auf der Insel
Der Künstler Hans-Joachim Stahlberg verkauft in seinem Atelier Bilder, die oft von der zauberhaften Umgebung Werder inspiriert sind. Dabei lässt er sich von den klassischen Meistern wie Monet, van Gogh, Rembrandt, Lempicka und weiteren leiten. Ein Besuch des Ateliers lohnt sich nicht nur, wenn man sein Zuhause mit einem seiner Werke schmücken möchte, natürlich ist das der beste Grund, aber auch zum Erweitern des eigenen Horizontes sollte man hier einen Abstecher hin machen.

Essen mit und ohne tierische Inhaltsstoffe
Da Werder an der Havel liegt und es hier immer fangfrischen Fisch gibt, empfehle ich den Verzehr des selbigen. Für Vegetarier und Veganer gibt es im Yves´s nicht nur leckere Obstkuchen, sondern auch frisch geschlachtetes Gemüse aus der Region (oder auch von weiter weg) in diversen Gerichten, wie zum Beispiel Flammkuchen „Wurzelgemüse“ oder mediterranes Gemüse mit veganem Fetakäse.

Die Quintessenz
Ein Besuch in Werder lohnt sich für die meisten Leute. Jeder der gern isst, die Natur, oder alte Städte mag, sich für Kunst, Geschichte oder Kleingärten interessiert, sollte hier fündig werden.

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Baumbl%C3%BCtenfest
https://de.wikipedia.org/wiki/Werder_(Havel)