Der 13. Tag unserer Reise ist kein Pechtag, ganz im Gegenteil, uns erwartet eine herrliche Wanderung, abwechslungsreiches Wetter und jede Menge „Wow-Momente“ auf dem Weg vom Königssee zum Röthbachfall, über die Saletalm, vorbei am Obersee, der Fischunkelalm und zurück über St. Bartholomä.
Anreise
Wir parken erneut auf dem Parkplatz, der uns beim Besuch des Königssees schon gute Dienste geleistet hat und laufen zu den Bootsanlegern der Seenschifffahrt. Dort entscheiden wir uns für die Hin- und Rücktour Königssee – Salet für 25€/ Riechkolben. Darin inklusive ist ein einmaliges Aussteigen am Kessel oder St. Bartholomä.
Man sollte ein Schiff nehmen, um zum Röthbachfall zu kommen, denn es führt kein direkter Wanderweg entlang am Königssee zur Saletalm oder nach St. Bartholomä. Es gibt nur einen schweren Wanderweg, den Rinnkendlsteig, von St. Bartholomä über die Kührointhütte am Watzmann und den Grünsteig zurück zum Startpunkt Königssee. Eine Strecke dauert 5:45 Stunden für erfahrerene und trainierte Bergwanderer. Wir haben uns für die Pussy-Variante „Schiffchenfahren“ entschieden.
Der Andrang auf die Schiffe ist groß. Obwohl wir früh da sind, waren doch einige vor uns da und haben sich brav angestellt.

Schiffchen fahren
Die Fahrt mit dem Schiff ist sehr amüsant, der Schiffsguide erzählt lustige Geschichten über den Königssee und seine Umgebung. Wir erfahren hier unter anderem, dass der Königssee Trinkwasserqualität ausweist, man der Schifffahrtgesellschaft sehr viel Geld überhändigen muss, wenn man nach 18 Uhr von der Flotte eingesammelt werden muss und dass die Eiskapelle leider noch nicht weit genug abgetaut ist um hineinzugehen (erst im Spätsommer sei das möglich).
Außerdem werden wir mit einem Trompetenspiel gegen die Bergwand verwöhnt, dessen Echo ein faszinierendes Klangspiel bietet.
Die Flotte fährt übrigens schon seit Anbeginn der Zeit mit Strom, es sind also Elektromotorboote, was der Natur sehr zugute kommt. Leise und ohne Gestank. Perfekt.



Salet
Bei der Ankunft an der Saletalm sind wir schon geflashed. So schön sieht es hier aus. Das Wetter spielt mit, mal Sonne, mal Wolken. Bis jetzt sind noch wenige Leute unterwegs. Aber da naht schon das nächste Schiff und wir gehen weiter, um nicht im Getümmel zu ertrinken.



Nationalpark Berchtesgarden
Der Röthbach-Wasserfall liegt im Nationalpark Berchtesgarden und nicht nur, weil es ein Nationalpark ist, sollte man darauf achten, sich dementsprechend zu bewegen, keinen Müll liegen zu lassen und auf den Wegen zu bleiben, um die Natur zu erhalten.
Vom Start aus sind es 1:15 Stunden zum Wasserfall. Auf geht´s!


Obersee
Intensives Wandern scheint hier einfach ausgeschlossen zu sein. Zu viele Eindrücke gibt es, die wir in Pixel pressen müssen. Der Obersee ist ebenso klar und rein wie der Königssee.









Wetter in den Bergen
Immer hörte ich davon, dass sich das Wetter in den Bergen schnell ändern kann, aber sooo schnell?! Es war ja fast ein minütlicher Wechsel aus Sonne, Wolken, Regen, Gewitter, Regen, Sonne. An diesem Tag hatten wir zwei kleine kurze Gewitter und dreimal Regen zwischendrin. Ich konnte mir das früher nicht vorstellen, dass es echt so schnell gehen kann.
Der skeptische Geist glaubt erst, wenn er es am eigenen Leib erlebt.
Wir stellen uns unter einen Baum, als das kleine Gewitter beginnt. Von weitem sehe ich schon die Kuh auf uns zukommen. Ganz gentlewomanlike biete ich ihr meinen Platz unter dem Baum an und sie nimmt diesen dankend an. Ich erwähne jetzt an dieser Stelle nicht, dass ich auf Madeira einmal eine unsanfte Begegnung mit einer Kuh hatte, der ich wohl zu sehr auf die Pelle gerückt war und sie ihr Horn einmal an meinem Unterschenkel langrieb. Der blaue Fleck hat eine Weile mein Bein geschmückt. Seitdem bin ich Kühen gegenüber eher skeptisch und vorsichtig eingestellt.




Zum Röthbachfall
Das letzte Stück geht es über eine Wiese Richtung Wasserfall. Der Röthbachwasserfall ist mit 450 Metern der höchste Wasserfall Deutschlands, nebenan stürzt sein kleiner Bruder, der Landtalfall hinab, er ist der zweithöchste Wasserfall, aber nicht ganz so populär, ich finde ihn trotzdem schön, ja fast charmanter.








Für Wissbegierige hier noch Infotafeln zum Nationalpark Berchtesgarden.


Am Wasserfall direkt nimmt Saschi ein paar Langzeitbelichtungen auf und Marcel klettert den Weg soweit hoch, wie es geht. Aber ein großer Mehrwert stellt sich für Marcel nicht ein, von dort aus ist man zwar näher dran, sieht aber weniger und viele Bäume und Gestrüpp versperren die Sicht. Ich wage diesen Aufstieg nicht, weil der Boden durch den Regen aufgeweicht ist und ich befürchte auszurutschen. Nach Marcels Erzählung bin ich auch nicht traurig drum.


Rückweg über Fischunkelalm
Wir treten den Rückweg an und machen noch einen Abstecher bei der Fischunkelalm. Auf dem Weg sehe ich in den Wolken eine Kirsche, oder ist es ein Apfel?



An der Fischunkelalm hängen lustige und vernünftige Schilder. Besonders begeistert bin ich, dass wir an dem einzigen Tag hier sind, an dem die Buttermilch Geschmack hat. Geschmacklose Buttermilch finde ich nämlich geschmacklos. Nicht, dass ich jemals Buttermilch getrunken hätte, aber es geht schließlich um´s Prinzip.



Die Tiere
Wer mit offenen Augen durch das Leben geht findet überall Spannendes.
Auf dem Weg begegnen uns einige Tiere, hier unsere Sammlung.




Spaß für Kinder
Auch Kinder können auf der Tour Spaß haben. Die meisten tummeln sich am Boothaus und spielen dort, andere fangen Insekten.


Unterwegs
Zwischen Obersee und Salet sind die Wege großzügig angelegt und selbst die Kühe halten den Weg frei.







St. Bartholomä
Mit dem Schiff setzen wir nach St. Bartholomä über und schauen uns dort um. Eigentlich wollten wir ja in die Eiskapelle, leider geht das zu der Jahreszeit noch nicht und wir laufen deshalb herum und suchen nach Alternativen.







Gesucht, gefunden. Gehen wir zum Eisbach.

Aus Mangel an Zeit gehen wir zum Eisbach, sonst wäre ich trotzdem gern „mal kurz“ zur Eiskapelle gucken gegangen. Aber dafür ist es dann doch ein bisschen zu weit.



Was soll ich sagen, der Eisbach trägt seinen Namen zu recht. Eisig. Schmelzwasser hat das für gewöhnlich aber auch an sich.
Letzte Etappe
Von St. Bartholomä geht es zurück zum Königssee Startpunkt. Vom Wasser aus hat man den besten Blick auf St. Bartholomä.




Abendessen
Wir kehren erneut im Echostuberl ein und sind weiterhin von der Qualität angetan. Man spielt ja eigentlich nicht mit dem Essen, aber meine Eltern haben mich anscheindend nicht gut erzogen.


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