Tag sechs unserer Reise führt uns ins Deutsche Museum. Saschi und Marcel haben mir davon vorgeschwärmt. Man muss unbedingt dort hin, es gibt so viel zu sehen, haben sie gesagt. Alles total interessant und mega groß, haben sie gesagt. Meine Erwartungshaltung ist immens. Ich bin nun darauf eingestellt, in nichts geringerem als dem Himmel einzutauchen, mich vom Wissen tragen und von noch nie gesehenen Bereichen der Wissenschaft und Technik in ein Eldorado der Sinnüberflutung führen zu lassen.
Anreise, Eintritt und Verpflegung
Mit diesem Grundgefühl geht es ganz brav vom Park and Ride Parkplatz Neugilching mit der S8 und dem 9€ Ticket nach München Isartor. Von dort laufen wir zum Deutschen Museum, holen uns aber vorher noch leckeres Frühstück bei der Bäckerei Aumüller, kaufen die Tickets am Schalter für 14€/Person und warten auf den Einlass um 9 Uhr.

Orientierung
Erst einmal orientieren wir uns. Wir nehmen uns zwei Spinde, um unseren Kram, Essen und die Jacken zu verstauen. Dann das WC aufsuchen und startklar sind wir.
Wo geht man wohl zuerst hin? Klar, zum Metall, wohin auch sonst. Ohne Metall hätten wir das Steinzeitalter nicht hinter uns gebracht und niemand könnte diesen Blog lesen. Fluch oder Segen? Wer weiß?… Weiß?!… Weißblech… ohne Weißblech, keine Coladosen, ohne Cola kein Weihnachtsmann… Wer weiß, wie das wohl alles gelaufen wäre?
Mit Metall kann man so viele schöne Sachen machen. Reißverschlüsse, Schiffe, Flugzeuge, ein Haufen Zeug.





Schiffe
Wir gehen zu den Schiffen. Beeindruckend, was für schöne Modellschiffe dort ausgestellt sind. Mit so viel Liebe zum Detail gearbeitet. Manch eins hätte ich gern mit nach Hause genommen. Marcel spielt Kapitän und sieht ganz zufrieden aus mit seiner Leistung.





Unter Wasser
Auch das Unterwasserthema darf nicht fehlen. In was für waghalsige Konstruktionen Menschen bereit sind, sich hineinzubegeben, um eine ihnen unbekannte Welt zu erforschen. Verrückt und faszinierend.


Pioniere und Akrobaten in der Luftfahrt
Die ersten Versuche, wie Dädalus und Ikarus zum Himmel aufzusteigen, sehen ähnlich waghalsig aus, wie die Versuche in die Tiefen des Meeres zu tauchen. Die Anmut der Luftvehikel haben für mich jedoch deutlich mehr Charme, auch wenn beides tödlich enden kann. Das berühmte rote Jagdflugzeug Fokker Dr. I, in der der „rote Baron“ (Manfred von Richthofen) im I. Weltkrieg 19 von 80 Luftsiegen erzielte und seinen Tod fand, ist hier ausgestellt und springt einem sofort ins Auge.







Biologie
In der Biologie-Abteilung kann man sich beispielsweise über Reproduktion und Zellbiologie informieren. Man betritt eine Zelle und sieht darin ihre Organellen. Auch die Lunge ist, wie in den Körperwelten, plastiniert dargestellt.



Töpferei- Abteilung (oder so)
Die Abteilung sieht ziemlich geräubert aus, weil hier die meisten Exponate gerade unterwegs waren. Ständig liest man „zurzeit entnommen“. Nun ja, mir Tassen anzuschauen finde ich tatsächlich nicht sonderlich interessant, auch wenn ich Tassen im Allgemeinen als praktisch ansehe.


Spielzeug
Auch früher hatten die Kinder der reichen Bevölkerung schon sehr hübsches Spielzeug und Bauklötze, mit denen sie ihre Fähigkeiten trainieren konnten. Leider hat diese Abteilung einen angestaubten Touch, nicht nur, weil die Exponate alt sind, vor allem, weil in den Vitrinen Staub liegt.



Gemischte Impressionen
Wir laufen noch so ein bisschen durch das Museum. Insgesamt bin ich nicht sonderlich begeistert. Es ist zwar teilweise sehr hübsch und bietet schöne Fotomotive, trotzdem ist die Notwendigkeit zur Überarbeitung, Reinigung und Modernisierung nicht von der Hand zu weisen. Nach dem Urlaub erfahre ich von einem Kollegen, dass sich schon wenige Wochen nach unserem Besuch das Museum im neuen Glänz präsentiert. Viele der zu unserer Zeit geschlossenen Abteilungen sollen ihre Pforten geöffnet haben. Wir haben wohl die falsche Zeit erwischt.






Der größte Spaß
Marcel findet seine Passion. Er spielt stundenlang mit einer Wärmebildkamera, zwischenzeitlich springe ich auch mal ins Bild. Ich löse ihn mit einem Brecheisen von seinem Platz, sonst würde er heute noch dort stehen und seine Wärmeabstrahlung bewundern.

Deutsches Museum Shop und Souvenierladen
Im Shop finde ich etwas, was mich in seinen Bann zieht und nicht mehr loslassen wird. Ein selbstdrehender Globus von Mova Globe. 225€ sind mir vor Ort etwas zu teuer und ich will den Globus nicht die ganze Reise über durch Deutschland fahren. Zuhause werde ich mich dann dazu entschließen, mir einen für 189€ zu bestellen, als wunderbares Andenken an eine traumhafte Reise durch Deutschland.

Tourmap
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