Teufelstisch

Tag 2 unserer Deutschlandtour führt uns von Bad Herrenalb zum Teufelstisch.

Wir starten den Tag gemütlich. Marcel besorgt das Frühstück. Was er zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß, er wird durch diesen Fauxpas zum Frühstücksknappen für die gesamte Zeit des Urlaubs. Unerschrocken zieht er los, seinen Tribut dem älteren Bruder und dessen holden Maid zu zollen – ofenfrische Brötchen vom Bäcker seines Vertrauens.

Frisch gestärkt macht sich die Truppe auf, gegen den Teufel an seinem Tisch zu kämpfen. Gegen 14 Uhr erreichen wir den Parkplatz und sehen schon das Ziel auf dem Hügel. Der Streitwagen wird zu Rast gebettet und wir wagen den Aufstieg zum Teufelstisch.

Der Teufel steckt im Detail. Eine Truppe Hobbygeologen (so vermuten wir) ist vor uns da. Das bedeutet für uns, erst einmal keine atemberaubenden, unverstellten Fotos vom Tisch des Teufels.

Nora

Wir beschließen eine Weile zu warten, in der Hoffnung, dass sich die Geologengemeinschaft ein neues Untersuchungsobjekt sucht und wir freie Schussbahn auf den Teufelstisch bekommen. In der Zeit kommt Marcel mit der lieben Nora ins Gespräch und wir schließen Freundschaft. Selten eine so interessante, sympathische und hübsche junge Frau kennengelernt. Sie reist immer wenn sie Zeit hat mit ihrem VW Bully durch Europa und kann diesen auch selber reparieren und in Schuss halten.

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Innerhalb des Gesprächs mit Nora geschieht etwas Wunderbares, der Himmel tut sich auf und verscheucht alle Zuckermenschen vom Teufelstisch. Nur die Stärksten haben Bestand. Und so erleben wir etwas Phantastisches. Wir können den Teufelstisch ohne störendes Beiwerk fotografieren.

Der Teufel steckt im Detail

Wie schon anfänglich geschrieben, der Teufel steckt im Detail. Fotos ohne Menschen am Teufelstisch scheinen teuflisch schwierig zu bekommen zu sein. Geduld, Entspannung, Ablenkung und Robustheit haben uns an den Punkt gebracht, an den wir durch Ungeduld, Anspannung, Negativität und Schwäche nicht gekommen wären. Die gewünschten Fotos im Kasten. Haben wir somit den Teufel besiegt? Leider nein!

Betrachtet man den Teufelstisch im Detail, sieht man, dass sich ignorante Individuen der menschlichen Spezies mit ihren Initialen in dem Buntsandstein verewigt haben. Ein Schelm wer denkt, man sollte den Menschen, die so etwas tun, dasselbe antun. Nicht wahr NF, HJ, P.K. und K. ST.? 😉

Nichts desto trotz bietet der Teufelstisch noch unverschandelte Sandsteinflächen – mal sehen wie lange noch. Steckt der Teufel nicht vielleicht auch hier im Detail? Ich erkenne ein Gesicht im Stein, mit dicken, wulstigen Lippen, einer platten Nase und zwei unsymmetrischen Augen.

Hinterweidenthaler Teufelstisch-Tour

Wir trennen uns von Nora und laufen weiter die Hinterweidenthaler Teufelstisch-Tour entlang. Wir stoßen auf die Teufelsküche, die wir als nicht sonderlich spektakulär wahrnehmen und ziehen weiter. Doch dann erblicken wir direkt am Wegesrand die Teufelsschmiede – sie steht verblüffend simpel, einfach so in der Gegend rum, als hätte sie dort jemand abgestellt und vergessen wieder mitzunehmen. Das müssen wir Nora zeigen, das darf sie nicht verpassen… Ich rufe sie an und sage ihr, sie müsse doch wieder zu uns stoßen, es gibt hier noch Schönes zu sehen. Wie ein geölter Blitz ist sie wieder an unserer Seite. Der Vollständigkeit halber zeige ich ihr die Teufelsküche, welche auch bei ihr keinen nennenswerten Eindruck hinterlässt, aber die Teufelsschmiede findet auch sie sehenswert. Wir setzen nun zu viert die Tour fort. Wir kommen noch am Seelenfriedhof vorbei. Ein Stück weiter beginnt sich wieder der Himmel aufzutun, wir stellen uns unter einen Baum, um den Schauer abzuwarten. Die Mücken werden zahm und auch eine Zecke wird uns zu zutraulich. Wir beschließen den Weg abzubrechen und die Heimreise anzutreten.

Wie der Teufel so will

Auf dem Rückweg erzählt uns Nora von der anderen Seite des Weges, auf der sie sich befand, als wir sie anriefen. Auch dort gäbe es sehr schöne Felsformationen. Der Regen hört auf und wir befinden uns am Scheideweg. Nora fährt nach Hause und wir wollen nun doch noch sehen, was sie uns empfohlen hat. Der steile Aufstieg lohnt sich, wir sehen die Felsformation am Handschuhkopf leider nur von oben, weil wir den Weg dorthin nicht gesucht haben. Wir wissen zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass man dort wohl auch hinein kann. Der Handschuhkopf befindet sich in der Gesellschaft von weiteren interessanten Felsen, wovon er das Highlight bildet.

Heimreise

So geht ein schöner Tag vorbei, wir fahren zurück nach Bad Herrenalb und freuen uns auf das Gulasch im Adam´s.

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