Am 12. Tag unserer Deutschlandreise steht der Königssee auf dem Programm. Ein Alpsee, so klar und rein, dass man aus ihm trinken kann.
Zur Entspannung getrennte Wege.
Marcel hat mich erst heute von meinem „Fluch“ erlöst. Der Hintergrund ist auf Schlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein unter dem Punkt „Das verhexte Geflügel“ nachzulesen.
Wir erreichen den Parkplatz, 8€ kostet uns das Ganztagesticket.
Wir laufen runter zum See und sehen direkt schon ziemlich viele Touristen und die Anleger für die Schiffe.

Planlos am Königssee
Wir laufen ein wenig herum, es gibt direkt in der Nähe der Schiffsanleger Richtung Malerwinkel gute kostenlose Toiletten. Check!
Wir laufen weiter Richtung Malerwinkel und überlegen, was wir machen können. Wir kommen mit einem Fahrradfahrer ins Gespräch. Er sagt, dass man nicht um den See laufen kann und wenn, dann kommt man nicht weit. Ich kann mir das nicht wirklich vorstellen und zweifel an diesen Worten. Erst suchen wir noch nach Alternativen. Man kann sich ein Ruderboot ausleihen. Ich äußere meinen Wunsch Ruderboot zu fahren. Beide sind dagegen und fürchten einen Sonnenbrand.

Wir gehen zum ersten Malerwinkel Aussichtspunkt, zu einem geschlossenem Restaurant hoch und genießen die Aussicht.

Beide tragen nur dünne Schuhe, ich aber auch.
Es gibt einen relativ steilen Weg hinab zum Wasser. Ich möchte den hinunter, die beiden wollen nicht.
Damit jeder bekommt, was er möchte, ich an den See und möglichst dicht ans Wasser heran und die beiden entspannt auf gut begehbaren Wegen, machen wir einen Kompromiss:
Ich beschließe, dass wir uns aufteilen.
Die beiden gehen irgendwo lang, wo es „sicher“ ist, ich krabbel den Abhang hinunter und komme auf einen süßen kleinen Pfad direkt ans Wasser. Es sind nur sehr wenige Leute hier unten und auch später wird kaum einer bei mir vorbeikommen.
Die Natur
Ich laufe den Pfad eine Stück entlang und entdecke einen tollen Felsen, an dem man sogar ins Wasser gehen kann.
Ich setze mich hin, ziehe meine Schuhe aus und halte meine Beine ins kühle Nass. Ja, es ist sehr kühl, aber herrlich. Die Sonne scheint. Es könnte kaum schöner sein und doch vermisse ich die beiden ein bisschen und würde dieses Erlebnis auch gern mit ihnen teilen. Deshalb schicke ich ihnen Fotos vom meiner tollen Stelle, in der Hoffnung, sie lassen sich davon animieren zu mir zu kommen. Sie schicken mir ihrerseits Fotos von ihren Plätzen. Moderne Technik macht es möglich.
Das Titelbild ist auch gleichzeitig meine Lieblingsstelle am See, dort verbringe ich die meiste Zeit des Tages.

Die Tiere
Während ich mit meinen Beinen im Wasser plansche, gesellen sich etliche Tiere zu mir. Besonders den Libellen scheine ich zu gefallen und auch Kaulquappen knabbern an mir. Das ist schon irgendwie süß. Die Libellen zwicken mich ein bisschen, während sie versuchen, ihre Eier an mir abzulegen. Ein seltsames Gefühl. Die Kaulquappen kitzeln nur.
Auf den Fotos sieht man die Eiablage leider nicht. Eier legen sie nur ab, wenn sie sehr nah am Wasser sind, dann drücken sie ihren Hinterleib an die Haut. Ich untersuche meine Beine, nachdem sie fertig sind, kann aber keine Eier erkennen. Trotzdem wische ich mit der Hand etwas über die Stellen, wo sie aktiv waren. Sicher ist sicher, nachher wachsen mir noch Libellenlarven aus den Beinen.



Der Kontakt mit den Tieren und der Natur erdet mich. Ich liebe das so sehr und könnte dort ewig bleiben.
Weiter am See entlang
Es zieht mich weiter, ich möchte wissen, wie weit man auf diesem Weg kommt und was es unterwegs zu sehen gibt. Der Weg, eigentlich ist es eher ein Trampelpfad, den ich gehe, ist nicht ganz ungefährlich, er ist teilweise sehr schmal und man könnte jederzeit abstürzen. Man würde höchstwahrscheinlich nicht sterben, aber man könnte sich an einigen Stellen schon gut verletzen, wenn man auf die Felsen im See prallt.
Hier meine Impressionen. Auf dem ersten Foto sieht man den versteinerten Fuß eines Riesen, der am See vor ca. 3 Mio. Jahren lebte. Mit dem Baldrian-Scheckenfalter schließe ich eine kleine Freundschaft, er tanzt mir dabei sogar auf der Nase rum.











Unterwasser
Mein Smartphone ist wasserdicht. Das habe ich hier einmal getestet. Blöd nur, dass man kaum den Auslöser der Kamera betätigen kann, wenn das Handy mit dem Wasser in Kontakt kommt. Ein paar mal schaffe ich es. Ich bin stolz auf mich und froh, dass das Handy wirklich wasserdicht ist. Sogar eine Kaulquappe ist mit auf einem Foto.





Malerwinkel
Ich stoße wieder auf den Wanderweg Malerwinkel. Der Weg ist breiter und gut zu laufen. Ab einem gewissen Punkt ist das Weitergehen gesperrt. Ich höre Leute, die sich leider nicht daran halten. Ich kehre um. Unser verabredeter Zeitpunkt zum wieder Treffen ist 18 Uhr bei den Bootsanlegern.






Ich schaue über Google Maps, wo sich die beiden befinden (Standortfreigabe macht es möglich). Beide sind an der Rabenwand. Dort war ich noch nicht und die Fotos, die sie in unsere Gruppe schicken, gefallen mir. Ich schreibe ihnen, dass sie dort auf mich warten sollen und mache mich auf den Weg zu den beiden.
Richtung Rabenwand
Ich beeile mich, denn es ist noch ein Stück hinauf und eigentlich wollten wir uns ja um 18 Uhr treffen und dann Essen gehen.
Unterwegs sehe ich noch interessante Dinge. Einen Baum, der auf einem Felsen wächst, oder tolle Treppen aus Wurzelgeflecht.














Ziemlich abgekämpft komme ich oben an.
Saschi und Marcel genießen die Aussicht. Ja, es ist ganz hübsch hier, meinen Platz am See kann es aber nicht toppen.
Der „Abstieg“
Hinab kommt man an der Schneise der Jennerbahn vorbei. Die haben wir leider nicht genutzt. Wenn man sich das Werbefoto anschaut, wäre es wohl eine Fahrt wert gewesen.
Im Tal finde ich mich selbst, eine niedliche Steinbockskulptur.



Marcels und Saschis Impressionen
Marcel und Saschi sind während meiner Abwesenheit ebenfalls fleißig und fotografieren ihre Highlights:







Das Essen naht
Irgendwoher haben wir die Info, dass es im Echostüberl sehr lecker sein soll, aber oft auch sehr voll. Deshalb nutzen wir diese Info und begeben uns auf die andere Seite des Sees.
Unterwegs genießen wir noch einen schönen Ausblick.






Wir müssen nur kurz warten, bis wir einen Platz und eine Speisekarte bekommen.
Ich bestelle mir die Regenbogenforelle „geräuchert“, Marcel den saftigen Zwiebelrostbraten und Saschi nimmt einen „Vitaminsalat“. Wir sind alle zufrieden mit unserer Wahl. Sehr lecker.



Bootshäuser am Königssee
Auf dem Heimweg sind wir nochmal von den Bootshäusern fasziniert, die Sonne geht langsam unter und der See ist zauberhaft ruhig.



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