Ein unglückliches Missgeschick führt uns in die Lage, uns einen Alternativplan zu überlegen.
Die Tour wurde in einer Exceltabelle geplant und über Google Drive für alle Beteiligten geteilt. Nun ergab es sich, dass Marcel darin etwas eingefügt hat, was aber die Sortierung änderte. Uns allen ist dadurch nicht aufgefallen, dass der Tag, an dem ich den Besuch des Schloss Neuschwanstein buchte, nicht mit diesem Tag übereinstimmt, auf dem der Besuch eigentlich liegen sollte, nämlich HEUTE! Gestern ist es uns aufgefallen, dass wir morgen, wo wir eigentlich zu unserer nächsten Unterkunft umsiedeln, am Abend den Besuch des Schlosses haben. Wir klären mit der Vermieterin, ob wir morgen sehr, sehr spät eintreffen dürfen, damit wir das Schloss vorher noch besuchen können. Sie willigt ein.
Für heute machen wir Brainstorming. Ich bin noch nie mit einer Sommerrodelbahn gefahren und hier in der Ecke Deutschlands bietet es sich nun mal am meisten an. Saschi und Marcel kennen das schon, sind aber guter Dinge das zu wiederholen. Wir suchen im Internet eine geeignete Bahn und entscheiden uns für den Alpine Coaster in Oberammergau.
Alpine Coaster – Nützliches
Die Anfahrt ist wieder herrlich. Das Alpenvorland ist so wunderschön.
Das Parken an der Rodelbahn kostet uns 5€.
Die Kolbensesselbahn + Alpine Coaster schlägt mit 14,50€/Person zu Buche.




Alpine Coaster – das Event
Wir fahren mit der Kolbensesselbahn hinauf. Die Fahrt macht Spaß und doch denke ich immer, wenn das Ding reißt sind wir kaputt, oder mehr. Alle möglichen Szenarien laufen durch meinen Kopf, aber trotzdem ist es hübsch. Ganz kann ich diese Gedanken aber leider die ganze Fahrt über nicht abschütteln. Nebenbei mache ich eine Zeitrafferaufnahme der Fahrt.
Ich teile meine Bedenken mit Saschi, er lässt sich von meinen Befürchtungen zum Glück nicht anstecken. Marcel fährt hinter uns und nimmt die Fahrt auch etwas entspannter wahr.
Oben angekommen schauen wir uns die Seilbahn und die Rodelbahn genauer an. Man könnte uns für Inspekteure halten, oder für Spione. Wir löchern den Seilbahnwart mit Fragen. Was er jetzt wohl von uns hält?
Dann schauen wir uns die Umgebung an. Es gibt ein ziemlich teures Restaurant dort oben. Wir überlegen erst dort einzukehren und studieren bereits die Speisekarte. Nachdem wir sehen, dass mehrere Leute ihr Essen nicht aufgegessen haben und nicht sonderlich happy aussehen, entscheiden wir uns um und verlassen das Restaurant wieder.






Vor dem Restaurant gibt es einen Spielplatz und eine Wiese. Jippy! Ich mache es vor, alle machen es nach. Und es gibt sogar Beweisvideos!
Nach dem Spielen wagen wir die Abfahrt mit der Sommerrodelbahn.
Saschi und Marcel wollen lieber allein hinunter fahren. Saschi denkt, ich würde ihm zu langsam fahren und er hätte nicht genug Spaß auf der Fahrt. Ich ärgere mich etwas darüber.
Wir sind dumm.
Zwischenzeitlich war die Abfahrt mehrfach komplett frei. Niemand da, der fahren wollte.
Als wir starten wollen, sind gerade noch andere Leute in der Schlange , wir bekommen sogar noch mit, dass sie auch zum ersten Mal fahren.
Marcel ist der erste hinter ihnen. Er wollte Geschwindigkeit. Er bekommt Bummelzug, weil die Leute vor ihm die ganz Zeit die Aussicht genießen, oder Angst haben, oder so, anstatt den Kick zu suchen.
Saschi fährt für seine Verhältnisse „schnell“ die Bahn hinab. Er holt Marcel nicht ein.
Ich fahre für meine Verhältnisse „langsam“ die Bahn hinab und hole Saschi relativ schnell ein. Ich muss ständig bremsen, damit ich ihm nicht hinten hineinfahre. Teilweise bleibe ich fast stehen, damit er etwas Strecke machen kann, schließe aber immer wieder auf.
Hmm… das war irgendwie alles genau gegenteilig zu dem, was alle wollten.
Aber wie heißt es so schön, Kompromisse sind dann gut, wenn keiner glücklich ist, dann fühlt sich keiner übervorteilt 😉
Marcel überlegt noch, ob er nochmal fahren möchte, weil die Fahrt zu frustrierend für ihn war.
Saschi ist genervt, weil ich ihm die ganze Zeit auf die Nase binde, wie er runtergeschneckt ist.
Ich bin mir sicher, Sommerrodelbahn ist nicht meins. Für mich ist es nichts Halbes und nichts Ganzes. Man kann nicht entspannt den Nervenkitzel der Geschwindigkeit genießen, weil man immer eigenverantwortlich bremsen muss UND man kann auch nicht entspannt die Aussicht genießen, weil man immer eigenverantwortlich bremsen muss. Da fahre ich lieber Auto oder Achterbahn, das bringt mir mehr und um die Aussicht zu genießen wandere ich lieber.
Marcel fährt nicht mehr, dafür ist es dann doch zu teuer.
Wir essen noch Proviant aus dem Kofferraum und überlegen unser nächstes Ziel:
Oberammergau
Wo wir schon einmal hier sind, schauen wir uns doch einfach einmal das kleine Städtchen Oberammergau an. Aktuell laufen die Passionsspiele. Wir haben Angst als Atheisten erkannt zu werden. Unterwegs werden wir gefragt, ob wir für die Passionsspiele hier wären. Um Ablehnung zu vermeiden, bejahen wir das und werden herzlich empfangen und bekommen nützliche Tipps. Auf dem Lidl-Parkplatz soll tatsächlich die Standzeit kontrolliert werden. Wir packen das erste mal in unserem Leben eine Parkuhr für einen Lidl-Parkplatz ins Auto, außerdem kaufen wir ein paar Kleinigkeiten ein. Unter anderem Batterien für einen Metallsucher. Marcel weiß sicherlich noch, wofür wir den brauchten.
Wir laufen in die Stadt. Alles ist quietschebunt bemalt. Es hat seinen ganz eigenen Charme. Auch schöne Holzverzierungen sind hier voll im Trend. Die Stadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Die bunte Hängematte im Schaufenster fand ich sehr sympathisch und überall konnte man diversen Schnickschnack kaufen.


















Passionsspiele
Stolze Preise werden für die Passionsspiele aufgerufen. Ich muss gestehen, ich habe noch keiner solcher Veranstaltungen beigewohnt und kann nichts über die Qualität sagen. Schlussendlich ist es ja eh Geschmacks- und Einstellungssache.
Hier noch ein Schmankerl für Marcel. Bei solchen Schildern krampft sein Herz immer ein bisschen zusammen.
Wenn man sich nicht sicher ist, wie es richtig geschrieben wird, einfach mal alles ausprobieren.
Landsberg am Lech
Auf dem Weg zum Essen nehmen wir noch ein paar Impressionen mit. Bei dem Kätzchenyoga muss ich an meine liebe Freundin Rosa denken, die zuhause meine Katzen hütet und nun selber zwei kleine Fellknäule aus dem Tierheim bei sich aufgenommen hat.





Wir fahren zurück und kehren ins leckere Genesha in Landsberg am Lech ein. Hier waren wir schon einmal und wissen, dass es gut ist. Sehr gut sogar. Ich esse leckere Ente. Ente, Ente, Ente, Ente…. und damit nimmt das Unglück seinen Lauf. To be continued at Schlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein…


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