Wildpark Pössinger Au

„Einen Chilligen machen.“

Als wir zu dritt auf Madeira waren, gab es einen Satz, den Marcel nach jeder Wandertour sagte, wenn ich ihn gefragte, was er am nächsten Tag gern machen würde – „´N Chilligen“. Teilweise meinte er auch schon ungefragt „Aber morgen machen wir einen Chilligen, richtig?!“

Aus diesem Grund plante ich die Tour wohlweislich, dass wir auch mal kleinere Aktionen in unserer gut durchgetackteten Reise machen müssen, um alle bei der Stange zu halten, mit solchen kleinen Entspannungsinseln.

Der Lechpark Pössinger Au ist nur einen Katzensprung von unserer Unterkunft in Penzing entfernt. Der Park liegt zwischen Landsberg am Lech und Schongau. Der Eintritt und ist gratis.

Landsberg am Lech

Um zum Wildpark zu kommen, sind wir erst durch das hübsche Landsberg am Lech gelaufen. Das Lechwehr hat es uns besonders angetan. Mit etwas Langzeitbelichtung lassen sich hier schöne Wasserspuren zeichnen. Fische tummeln sich am Lechwehr und freuen sich über ein paar Haferflocken.

Lechpark Pössinger Au

Geht man von Landsberg am Lech auf der östlichen Lechseite nach Süden, erreicht man den Eingang des Wildparks. Gleich am Anfgang begrüßt uns ein hölzernes Eichhörnchen.

Eine Familie kommt uns entgegen und das Kind fragt die Mutter, was das denn für ein Tier sei. Die Mutter sagt ganz zielstrebig heraus „Das ist ein Bär“. Ich ziehe unweigerlich die Augenbrauen hoch und verdrehe innerlich die Augen.

Nun ja, es könnte natürlich auch ein Bär sein, der seinen Hintern an einem seltsamen Stein, oder ähnlichem, schubbert, oder ein Bär, der sich zur Tarnung einen riesigen, fluffigen Schwanz angeklebt hat. Wer weiß das schon?

Ab sofort steht am Eingang der Wildtierparks also ein Eichbärchen, bzw. ein Bärhörnchen.

Ich hatte Marcel gebeten, Möhren für die Fütterung der Rehe im Park mitzubringen. Am Eingang des Parks steht, dass man die Tiere doch bitte nicht füttern solle, da sie im Park genug zu fressen finden. Mein Herz bricht ein kleines bisschen. Tiere füttern ist doch eins meiner großen Hobbys. Auch wenn es unnötig ist, mache ich es gern, weil man sich den Tieren dann verbundener fühlt und sie näher betrachten kann.

Unterwegs sehen wir einige Rehe frei herumlaufen und grasen. Sie scheinen hier ein sehr schönes Leben zu haben.

Ein bisschen weiter im Park hinein findet sich die schöne Kneippstelle, die ständig mit frischem, kühlem Wasser versorgt wird. Sie wurde in der Lockdown-Phase runderneuert und macht echt was her.

Spazieren und Radfahren

Der Park bietet sowohl Spaziergängern als auch Radfahrern eine lohnende Strecke. Wir krackseln den Weg zum Wasserspielplatz hoch und beobachten, wie sich die Wildschweine um einen toten Vogel, der irgendwie ins Gehege geraten ist, streiten. So ein Vogel scheint ein echter Leckerbissen für Wildschweine zu sein. Meine Möhren darf ich leider nicht füttern, weil die afrikanische Schweinepest als Bedrohung zu groß ist. Diese wird wohl auch über Lebensmittel übertragen. Mich schmerzt das.

Stadtbummel und Essen in Landsberg am Lech

Nach dem Wildpark erst einmal ein schmackhaftes Eis im Eiscafé Cortina. Anschließend schauen wir uns in der Stadt noch ein wenig um, finden skurrile Skulpturen und suchen währenddessen nach Nahrung und finden das bereits von Bianca empfohlene indische Restaurant Ganesha. Das ist die Speisekarte. Sehr lecker ist es hier, so lecker, dass wir ein zweites Mal dort essen gehen werden.

Gullideckel

Hier wieder ein Schmankerl.

Heimweg

Auf dem Weg zurück zum Auto hält uns der Lech wieder in seinem Bann. Nur Marcel spielt mit seinen Hosentaschenmonstern, ich versuche ihn von der Sucht zu befreien, erfolglos.

Sonnenuntergang

Fast wieder in unserer Unterkunft werden wir mit einem wunderschönen Sonnenuntergang verwöhnt. Selber Sonnenuntergang, unterschiedliche Belichtungsdauer.

Der Tag geht zuende und wir ins Bett. Morgen stehen neue Abenteuer auf dem Plan.

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